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AutorenbildEnno Enno

Was ist Systemische Therapie?

Aktualisiert: 16. Okt. 2023

Systeme begegnen uns überall.

Wir leben in einem Sonnensystem, unser Planet ist davon nur ein kleiner Teil. Auf der Erde gibt es viele Kontinente, Länder und Staaten mit eigenen Regierungssystemen und vernetzten Wirtschaftssystemen.

Die Menschen finden sich zusammen in ethnischen Gruppen, Religionen, Parteien und vielem mehr. Wir werden in ein Familiensystem hineingeboren, knüpfen Kontakte und Freundschaften, haben Hobbys und lernen einen Beruf, arbeiten für eine Firma.

Ein Mensch ist ein System aus verschiedenen Organen. Wir haben ein Verdauungssystem, ein Atmungssystem, ein Kreislaufsystem... das alles wird durch Nervensysteme gesteuert. Zellsysteme, die sich gegenseitig beeinflussen.

Systeme umgeben uns und haben Einfluss auf unser tägliches Leben. Der Beobachter bestimmt, was als System betrachtet wird.

 

Was soll nach der Therapie anders sein? Therapie bedeutet Veränderung und beschreibt einen Heilungsprozess. Sie setzt die Beteiligung und Mitarbeit der KlientIn, sowie den Wunsch zur Änderung voraus. Wichtig ist der richtige Rahmen, der sehr individuell ist. Die Beziehung von KlientIn und Therapeut ist der Grundpfeiler der Therapie.

Carl Rogers sagte dazu „Es ist die Beziehung, die heilt".

Die systemische Therapie ist eines der anerkannten Richtlinien-Therapieverfahren in Deutschland und eine effektive und supportive Methode, um KlientInnen dabei zu unterstützen, neue Einstellungen und Gefühle zu Situationen des Lebens zu erkennen und anzunehmen. Ebenso beinhaltet sie aufdeckende Methoden, was bedeutet, dass man sich mit zurückliegenden Ereignissen und tieferen Aspekten seiner Geschichte auseinandersetzen kann. Die persönlichen Problemstellungen werden dabei jedoch weniger eigenständig betrachtet, sondern eher als eine Folge einer Störung im sozialen Umfeld oder einem inneren Systemkonflikt und als eine Chance für eine Lösung und Weiterentwicklung.


In der systemischen Therapie geht es vor allem um Informationsgewinnung für KlientInnen.

Mit bestimmten Fragetechniken wird der Weg hin zur Veränderung bereitet.

Welche Beziehungen gibt es zwischen dem Thema und anderen Personen? Wer oder was ist noch beteiligt? Gibt es etwas, das dazu führt, dass das Thema so ist, wie es ist und vielleicht dazu führt, dass es so bleibt, wie es ist?

Es wird also ein System konstruiert, dass das Verständnis und die Perspektiven erweitert.

Oft sind Anteile der Themen, die wir eigentlich als Problem sehen, sogar für etwas ganz anderes gut. Dann kann man sich fragen, wie viel davon wirklich gehen soll, oder womit der frei werdende Platz gefüllt werden kann.

Wenn man sich hierzu ein Mobile vorstellt, von dem ein Teil abgeschnitten wird, dann hängt das ganze System schief - denn ein System strebt immer nach Gleichgewicht.

Es sollte daher ein Ausgleich geschaffen werden, zum Beispiel durch mehr Gewicht an einer anderen Stelle.

Die Aufstellungsarbeit ist ein Teilgebiet der systemischen Therapie, die dabei helfen kann, Situationen von außen neu zu beurteilen und Lösungsstrategien zu entdecken.

Hier gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, wie zum Beispiel Aufstellungen mit Figuren, mit einem Systembrett, oder Aufstellungen mit anderen Personen als Repräsentanten, Stühle oder Bodenankern, die Positionen, Orte, beteiligte Personen oder innere Anteile darstellen können.

KlientInnen erstellen hierzu ihr inneres Bild des zu behandelnden Themas, das im Laufe der Aufstellung Schritt für Schritt verändert wird. Jede Veränderung in diesem Bild wird detailliert besprochen, um möglichst viele Informationen zu erhalten.


Welche Themen sind in deinem Leben gerade von besonderer Bedeutung?

Was glaubst du, welche Systeme daran beteiligt sind?

 


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